Metakognition – Die Kunst des sokratischen Denkens. Denken und Entscheiden im Team

Ruben Pfizenmaier und weitere Dozierende
Der übungsorientierte Kurs bietet eine introspektive und dialogische Forschungsreise in die Welt des Denkens. Wer sich mit sich selbst und mit den Prozessen im eigenen Bewusstsein auseinandersetzen will, ist herzlich eingeladen. Grundlage ist die sokratische Methode der Überprüfung der Qualität des eigenen Denkens im Dialog. Dabei geht es darum, sich gegenseitig aufzuwecken, bloße Meinungen und unbewusste Glaubenssätze zu
identifizieren, das eigene Denken an nachvollziehbaren Gründen zu orientieren – und den Prozess des Begründens wahrzunehmen und zu überprüfen, und zwar individuell, aber auch im Team und in der Zusammenarbeit.
In diesem introspektiven Forschungsprozess spielen auch meditative Übungen eine zentrale Rolle, die das Aufwachen für die Vorgänge im eigenen Bewusstsein entscheidend fördern. Aufgrund dieser Verbindung von buddhistisch inspirierter Meditation und sokratischem Fragen und Denken trägt dieses Forschungsprojekt auch wesentlich interkulturelle Züge.

Metacognition – The Art of Socratic Thinking. Thinking and Decision-Making in Teams

The practice-oriented course offers an introspective and dialogical research journey into the world of thinking. Anyone who wants to engage with themselves and the processes in their own consciousness is warmly invited. The foundation is the Socratic method of examining the quality of one’s own thinking in dialogue. The aim is to mutually awaken each other, identify mere opinions and unconscious beliefs, and orient one’s own thinking based on comprehensible reasons – and to perceive and assess the process of reasoning, both individually and in a team and collaborative context.

In this introspective research process, meditative exercises play a central role, significantly promoting an awareness of the processes in one’s own consciousness. Due to this combination of Buddhist-inspired meditation and Socratic questioning and thinking, this research project also bears essential intercultural characteristics.

What do I need to know to participate?
Anyone who is willing to engage with the processes in their own consciousness, perform the meditative exercises during the two in-person sessions, and experiment with Socratic conversation methods in everyday life is welcome.

How will we learn?
The course includes:
• Lecture and discussion
• Reading texts from the history of philosophy
• Dialogical exercises in pairs and in groups
• Moderated teamwork workshop: Radical questioning and seeking coherence on a specific topic
• Meditative introspective exercises: awakening to the processes in one’s own consciousness

Seminar Goal
The participants should gather diverse knowledge and acquire competencies. The focus is on Socrates as an ideal philosopher who values not dogmatic knowledge but the practice of self-examining reason. Participants should develop the ability for metacognition and thinking in dialogue with others. This includes:
• Knowledge about the interaction of various conscious processes in thinking, the impact of emotions and group dynamics on thinking, and research on the significance of thinking for our actions.
• Insights into the functioning of one’s own mind, related insights into personal thinking patterns, and insights into the basic structures of collective thinking in team decisions.
• Familiarity with specific methods and techniques that can be applied in decision-making situations and important conversations.
• Experiences with fundamental meditative methods of consciousness exploration that can be applied to other introspective research topics:
What is the difference between expressing opinions and reasoned thinking?
What does metacognition mean in relation to one’s own thinking processes?
How can I assess the quality of my own thinking and improve it?
How can I use Socratic knowledge of not-knowing as a starting point for questions and actively reasoned thinking?
• Lastly, participants should be motivated to have more courage to trust their own thinking and questions, express constructive doubts in group situations, question things, and thereby encourage independent thinking in themselves and others.

Focus: Introduction to fundamental techniques of philosophical-socratic thinking and their application in the 21st century (individually and in teams); introspective and dialogical exercises for self-experience of thinking.

Maximum number of participants
25

 

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Ruben Pfizenmaier
Ruben Pfizenmaier ist Mindful Leadership-Trainer und promovierter Kulturwissenschaftler und Philosoph. Er absolvierte einen Master of Arts im Fach Philosophie an der Freien Universität Berlin und einen Bachelor of Arts im Fach Philosophie – Künste – Medien an der Universität Hildesheim. In seiner Forschung und seinen Studien setzte er sich aus unterschiedlichen Perspektiven mit Fragen der Selbstkultivierung und Selbsttransformation durch Übungspraktiken auseinander, in europäischen sowie und insbesondere asiatischen Tradition (vor allem Daoismus und Buddhismus).
Rudi Ballreich
Elisabeth Ahner-Tudball
Was muss ich mitbringen?

Wer bereit ist, sich mit den Vorgängen im eigenen Bewusstsein auseinander zu setzen, in den beiden Präsenzterminen die meditativen Übungen durchzuführen und die sokratischen Gesprächsmethoden im Alltag zu erproben, ist willkommen.

Wie werden wir lernen?

Der Kurs umfasst:
• Vortrag und Diskussion
• Lektüre von Texten aus der Philosophiegeschichte
• Dialogübungen zu zweit und in der Gruppe
• Moderierter Teamworkshop: Radikales Fragen und suchen nach Stimmigkeit zu einem konkreten Thema
• Meditative Introspektionsübungen: aufwachen für die Prozesse im eigenen Bewusstsein

Ziel der Veranstaltung

Die Teilnehmenden sollen vielfältige Kenntnisse sammeln, aber auch Kompetenzen erwerben. Im Zentrum steht Sokrates als Ideal eines Philosophen, dem es nicht um dogmatisches Wissen, sondern um die Praxis der sich selbst überprüfenden Vernunft geht. Die Teilnehmenden sollen die Fähigkeit zur Metakognition sowie die Fähigkeit zum Denken im Dialog mit anderen entwickeln. Das umfasst im Einzelnen:
• Kenntnisse über das Zusammenwirken der verschiedenen Bewusstseinsprozesse beim Denken, über die Wirkung von Affekten und Gruppendynamiken auf das Denken, über Forschungen zur Bedeutung des Denkens für unser Handeln
• Einsichten in die Funktionsweise des eigenen Geistes und damit zusammenhängend, Einsichten in persönliche Denkmuster. Und Einsichten in die Grundstrukturen des gemeinsamen Denkens bei Team-Entscheidungen.
• Kenntnis konkreter Methoden und Techniken, die in Entscheidungssituationen, aber auch in wichtigen Gesprächen eingesetzt werden können
• Erfahrungen mit grundlegenden meditativen Methoden der Bewusstseinserforschung, die auch bei anderen
introspektiven Forschungsthemen angewendet werden können:
Was ist der Unterschied zwischen Meinungen äußern und begründendem Denken?
Was bedeutet Metakognition den eigenen Denkprozessen gegenüber? – Wie kann ich die Qualität meines eigenen Denkens beurteilen und davon ausgehend mein Denken verbessern?
Wie kann ich das sokratische Wissen des Nichtwissens als Ausgangspunkt nehmen für Fragen und aktiv-begründendes Denken?
• Schließlich sollen die Teilnehmenden zu mehr Mut motiviert werden, dem eigenen Denken und Fragen zu vertrauen und auch in Gruppensituationen konstruktiv Zweifel zu äußeren, Dinge in Frage zu stellen und dadurch eigenständiges Denken bei sich und anderen anzuregen

Schwerpunkt: Einführung in grundlegende Techniken philosophisch-sokratischen Denkens sowie deren Anwendung im 21. Jahrhundert (individuell und im Team); Introspektive und dialogische Übungen zur Selbsterfahrung des Denkens.

Max. Teilnehmendenzahl

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