Die Zukunft ist rund! Stadtentwicklung meets Kreislaufwirtschaft am Beispiel Witten und Umgebung

Kerstin Meyer
Aktuelle Entwicklungen, vom Klimawandel, der Covid-19-Pandemie bis zum Angriffskrieg Russlands in der Ukraine, bringen neue Leitbilder in der Stadt- und Regionalentwicklung auf die Agenda. Die Neue Leipzig-Charta (BMI 2020) fordert eine nachhaltige, europäische Stadt in den Dimensionen der grünen, gerechten und nicht zuletzt der produktiven Stadt, die nun bewusst auch wieder städtische Produktion mitbetrachtet. Zudem spielt Kreislaufwirtschaft und eine Stadt der kurzen Wege eine größere Rolle (Gärtner, Schepelmann 2020: 50). Regionale Stoffkreisläufe im Sinne von „Cradle-to-Cradle“ und Wertschöpfungsketten sowie lokale Produktion gewinnen an Bedeutung. Die Verlagerung von Produktionsstätten in „Niedriglohnländer“ wird aufgrund des Lohndumpings und Umweltfolgen zunehmend kritisch betrachtet. Die Rückkehr der Produktion, sowie Reparatur, Re- und Upcycling, Redesign sowie Verwendung von Reststoffen auch in unsere Siedlungsnähe kann dafür sorgen, dass, um Nutzungskonflikte zu vermeiden, Produktion sauberer und CO2 eingespart wird.

Im Seminar wird 1) sich mit der Frage beschäftigt, was unter den Begriffen der produktiven Stadt und Kreislaufwirtschaft verstanden wird; 2) analysiert, welche Unternehmen und Initiativen im Themenkontext in Witten aktiv sind; 3) diskutiert, welche Chancen und Herausforderungen für Witten bzgl. der produktiven Stadt und Kreislaufwirtschaft bestehen und welche Maßnahmen zur Förderung ergriffen werden könnten. Dabei werden auch Flächen, Immobilien bzw. Leerstände sowie Unternehmensgründungen in den Blick genommen. Abschließend wird erörtert, welchen Beitrag wir leisten können, um Stadt gemeinsam nachhaltig zu gestalten.

Neben der theoretisch-konzeptionellen Einführung und Diskussionen, findet im Seminar eine Veranschaulichung anhand von Fallbeispielen und durch Exkursionen in Witten und Umgebung statt.

The future is circular! Urban development meets circular economy based on the example of Witten and the surrounding area

Current developments, from climate change and the Covid-19 pandemic to Russia’s war of in Ukraine, are putting new guiding principles for urban and regional development on the agenda. The New Leipzig Charter (BMI 2020) calls for a sustainable, European city in the dimensions of the green, the just, and the productive city, which now consciously takes urban manufacturing into account again. In addition, the circular economy and a city of short distances play a greater role (Gärtner, Schepelmann 2020: 50). Regional material cycles in the sense of “cradle-to-cradle” and value chains as well as local production are gaining in importance. The relocation of production facilities to “low-wage countries” is increasingly viewed critically due to wage dumping and environmental consequences. The return of production, as well as repair, re- and upcycling, redesign and the use of residual materials, even in our neighbourhoods, can ensure that production is cleaner, and CO2 is saved.
The seminar will 1) deal with the question of what is meant by the terms productive city and circular economy; 2) analyse which companies and initiatives are active in Witten in this context; 3) discuss what opportunities and challenges exist for Witten regarding the productive city and circular economy and what measures could be taken to promote them. The focus will also be on areas, properties, and vacancies as well as business start-ups. Finally, we will discuss what contribution we can make to making the city sustainable together.
In addition to the theoretical and conceptual introduction and discussions, the seminar will be illustrated using case studies and excursions in Witten and the surrounding area.

What do I need to know to participate?

How will we learn?
Lectures, group work, group discussions, excursion, possibly seminar paper

Seminar Goal
Knowledge of (social) innovations and current issues of urban and regional development and economic development; skills for familiarisation with a new field of research, for developing a guideline for conducting an expert interview.

Maximum number of participants
30

 

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Kerstin Meyer
Kerstin Meyer ist seit Oktober 2016 wissenschaftliche Mitarbeiterin im Forschungsschwerpunkt Raumkapital des Instituts Arbeit und Technik der Westfälischen Hochschule Gelsenkirchen, Bocholt, Recklinghausen, forscht in Reallaboren zur nachhaltigen Transformation urbaner Räume und promoviert zum Thema „Urbane Produktion im Ruhrgebiet“ an der TU Dortmund. Sie lehrt an der Fakultät Raumplanung der TU Dortmund und ist Mitglied des Forum Nachwuchs der Akademie für Raumentwicklung in der Leibniz-Gemeinschaft (ARL) und Sprecherin für das Forum Nachwuchs in NRW.
Wie werden wir lernen?

Vorträge, Gruppenarbeiten, Gruppendiskussionen, Exkursion, ggf. Seminararbeit

Ziel der Veranstaltung

Kenntnisse zu (sozialen) Innovationen und aktuellen Fragen der Stadt- und Regionalentwicklung sowie Wirtschaftsförderung; Kompetenzen zur Einarbeitung in neues Forschungsfeld, zur Erarbeitung eines Leitfadens zur Durchführung eines Experteninterviews.

Max. Teilnehmendenzahl

30