Kunst / Organisation
Ziel des Seminars ist es, die Beziehung zwischen Kunst und Organisation anhand von Projekten sowohl praktisch – unter Einsatz von Künstlicher Intelligenz – als auch theoretisch zu erarbeiten. Ausgangspunkt unseres Kurses ist, dass Kunst heute soziale Strukturen – wie Organisationen – nicht nur reflektiert, sondern aktiv deren Irritation und Gestaltung sucht. Künstler:innen experimentieren mit der Frage, „how the social is [...] organized [...]“ (Holm and Beyes 2022: 227). Der erweiterte Kunstbegriff zeigt, dass Künstler:innen nicht mehr nur Schöpfer:innen diskreter Objekte sind, sondern sich als Situationsschaffer:innen verstehen, die in Kooperation mit dem Publikum agieren, das nun als aktive:r Teilhaber:in oder Koproduzent:in auftritt (Bishop 2012). Organisationen werden damit sowohl zum Hintergrund als auch zum Produkt künstlerischer Arbeit.
Im Wintersemester 2025/26 widmen wir uns der Fluxus-Bewegung.
Emil Schult

Emil Schult ist Maler, Poet und audiovisueller Künstler, der für seine interdisziplinäre Arbeitsweise an der Schnittstelle von Bildender Kunst, Musik und Technologie weltweit bekannt ist. Nach seinem Studium an der Kunstakademie Düsseldorf bei Dieter Roth, Joseph Beuys und Gerhard Richter prägte er mit seinen Texten und Bildern über 15 Jahre u.a. die Arbeiten der Band Kraftwerk. Schult schafft Werke, die nicht nur die Ästhetik von Epochen mitbestimmen, sondern auch neue Perspektiven auf unser Zusammenleben in einer von KI geprägten Welt eröffnen. Seine Arbeiten wurden in zahlreichen Kunstinstitutionen ausgestellt, darunter in den Deichtorhallen in Hamburg, der Rauschenberg Gallery in Fort Myers, der Buchholz Gallery in New York und der Tate Modern in London. Er lehrte an der Universität Münster, an der Free International University von Beuys, am Institute for Electronic Arts an der Alfred University in New York. Derzeit ist er u. a. Teil der Gruppe „Transhuman Art Critics".
Prof. Dr. Hendrik Wilhelm
Hendrik Wilhelm ist Professor für Strategische Organisation am Reinhard-Mohn-Institut für Unternehmensführung der UW/H. In seiner Forschung untersucht er, wie verantwortungsbewusste Führungskräfte die Zusammenarbeit in Teams so gestalten können, dass Unternehmen erfolgreicher, anpassungsfähiger und innovativer werden. Dafür analysiert er nicht nur qualitative und quantitative Daten aus Start-ups und etablierten Unternehmen, sondern auch aus Teams, die unter extremen Bedingungen arbeiten – etwa in der Chirurgie, Neonatologie oder Seenotrettung. Seine wissenschaftlichen Beiträge befassen sich unter anderem mit dem Einfluss zwischenmenschlicher Emotionen auf die Zusammenarbeit, der Rolle von Rhetorik beim Signalling von Unternehmer:innen sowie der Bedeutung dynamischer Fähigkeiten für die Anpassung organisationaler Routinen. Wilhelm studierte an der Universität Mannheim; die Promotion und Habilitation erfolgte an der Universität zu Köln. Forschungsaufenthalte führten ihn an die University of Cambridge (UK) und an die Rotman School of Management (Kanada). Seine Arbeiten erscheinen in internationalen Spitzenzeitschriften wie Organization Science, Academy of Management Discoveries und Journal of Management Studies. An der UW/H ist er Co-Leiter des Studiengangs Management B.Sc.
Ziele & Kompetenzen
In der Tradition ausgewählter Fluxus-Vertreter:innen (Nam June Paik, John Cage, Yoko Ono, Charlotte Moorman) werden wir neue künstlerische Arbeiten entwickeln, die sich mit Organisation, Organisiertem und Organisierten innerhalb und zwischen Gesellschaften auseinandersetzen. Hierzu setzen wir Künstliche Intelligenz als Werkzeug künstlerischer Praxis ein. Parallel dazu findet eine vertiefte wissenschaftliche und textliche Auseinandersetzung mit den Zusammenhängen zwischen Kunst und Organisation im Werk der vier Künstler:innen statt.
Das Seminar schließt mit der Vorstellung des Kunstwerks (Objekt / Skulptur / Bild / Musik) und der Veröffentlichung eines Sammelbandes, in dem die Beiträge aller Teilnehmer:innen dokumentiert werden.
Maximale Teilnehmendenzahl
16 Teilnehmer