Das Auge als Experte

David Hornemann von Laer
Auch wenn das Wort „alternativlos“ schon 2010 von der Gesellschaft für deutsche Sprache zum Unwort des Jahres gekürt wurde, so findet es doch immer wieder Eingang in unseren Sprachgebrauch. Wenn hingegen die eigenen Augen mit ins Spiel gebracht und wir uns selbst ein Bild von etwas machen, dann kann das eigene Auge zum Experten werden.
Im Seminar geht es um die intensive Auseinandersetzung mit Vorlesungen zu Künstlern wie Giacometti, Arp, Moore u.a., die der leidenschaftliche Wahrnehmungsforscher und zweimalige Dekan der Fakultät für Kulturreflexion, Professor Michael Bockemühl (1943-2009) im Wittener Saalbau gehalten hat. Gesucht werden Studierende, die Lust haben, sich mit diesen – nicht nur für unsere Universitätsgeschichte – relevanten und immer aktueller werdenden Vorlesungen intensiv zu befassen und dazu beizutragen, sie in eine stimmige Buchform zu verwandeln. Wer Freude am Gestalten und selbständigen Arbeiten sowie an redaktioneller Arbeit auf Augenhöhe hat, ist hier richtig. Gesucht werden auch Studierende mit wirtschaftlichen Kenntnissen und Verbindungen, die beim Marketing, beim Finden kunstbegeisterter Mäzene etc. unterstützen wollen.

The eye as expert

Even though the word “alternativlos” was named “Unwort des Jahres” (unword of the year) by the Gesellschaft für deutsche Sprache (German Language Society) back in 2010, it still finds its way into our linguistic usage time and again. If, on the other hand, we bring our own eyes into play and form our own picture of something, then our own eye can become an expert.
The seminar is about the intensive examination of lectures on artists such as Giacometti, Arp, Moore and others, which the passionate perception researcher and two-time Dean of the Faculty of Cultural Reflection, Professor Michael Bockemühl (1943-2009), held at the Saalbau in Witten. We are looking for students who would like to take an in-depth look at these increasingly topical lectures, which are not only relevant to the history of our university, and contribute to transforming them into a coherent book. Anyone who enjoys designing and working independently as well as editorial work on an equal footing is in the right place here. We are also looking for students with business knowledge and connections who would like to help with marketing, finding art-loving patrons, etc.

What do I need to know to participate?
There are no prerequisites in terms of content. Even those who have had no previous experience of art have the chance to gain their own access to art through seeing.

How will we learn?
The teaching and learning method is based on Friedrich Schiller, who wrote to the Duke of Augustenburg: “The dogmatic teacher […] forces his concepts on us, the Socratic teacher draws them out of us, the orator and poet gives us the opportunity to create them with […] freedom from ourselves.”
We usually learn the most when we are enthusiastic about something, when we see meaning in what we are doing. The publication of Bockemühl’s lectures has this potential.
The workload depends on the individual commitment of the participants and ranges from active participation in the seminar times and brief preparation and follow-up work to writing an epilogue, etc.

Seminar Goal
Deepening one’s own visual skills, knowledge of different artists, familiarisation with ways of dealing with works of art, development skills.

Maximum number of participants
20

 

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David Hornemann von Laer
Dr. phil. David Hornemann v. Laer Kunstwissenschaftler, Autor und Herausgeber u.a. der Reihe KUNST SEHEN. Mich interessiert die Frage, wie sich Kunstwerke so betrachten lassen, dass sie sich selbst aussprechen können. Anders ausgedrückt: Wie kann ich mein Sehvermögen so entwickeln, dass sich dadurch ein Zugang zur Eigenevidenz und Wirkung eines Bildes, einer Skulptur etc. eröffnet – jenseits von außen an das Kunstwerk herangetragener Interpretationen? Mich begeistert, dass wir durch Kunst unsere Sinne verfeinern und unser Wahrnehmen selbst künstlerisch machen können, sodass es auch für andere Gebiete des Lebens fruchtbar werden kann.
E-Mail: david.hornemannvonlaer@uni-wh.de
Was muss ich mitbringen?

Inhaltliche Voraussetzungen gibt es keine. Selbst wer bislang mit Kunst nichts anfangen konnte, hat hier die Chance, einen eigenen Zugang zur Kunst über das Sehen zu gewinnen.

Wie werden wir lernen?

Die Lehr- und Lernmethode orientiert sich an Friedrich Schiller, der an den Herzog von Augustenburg schrieb: "Der dogmatische Lehrer […] zwingt uns seine Begriffe auf, der sokratische lockt sie aus uns heraus, der Redner und Dichter gibt uns Gelegenheit sie mit […] Freiheit aus uns selbst zu erzeugen.“
Wir lernen für gewöhnlich dann am meisten, wenn uns etwas begeistert, wenn wir einen Sinn sehen in dem, was wir tun. Die Herausgabe der Vorlesungen von Bockemühl hat dieses Potential.
Der Workload hängt vom individuellen Engagement der Teilnehmenden ab und reicht vom aktiven Mittun in den Seminarzeiten und kurzen Vor- und Nachbereitungen bis hin zur Abfassung eines Nachworts etc.

Ziel der Veranstaltung

Vertiefung des eigenen Sehvermögens, Kenntnisse über unterschiedliche Künstler, Kennenlernen von Umgangsweisen mit Kunstwerken, Entwicklungskompetenz.

Max. Teilnehmendenzahl

20