Care-Arbeit. Wie können Sorge, Betreuung und Pflege gesellschaftlich anders organisiert werden?

Michael Hirsch und weitere Dozierende
In dem Seminar sollen philosophische Texe zum Begriff von Sorge/Care ebenso wie politische Texte zur Frage der gesellschaftlichen (Neu-)Organisation von Care-Arbeit gelesen werden.
Welche Szenarien können wir uns vorstellen für die zukünftige Betreuung von Kindern, Kranken und Alten?
Flankiert wird das Seminar durch die Betrachtung mikro-utopischer wie dystopischer Care-Szenarien aus der Kunstpraxis: Etwa das Experiment “The Hologram” (Cassie Thornton), das Planspiel und Kollektiv “Liquid Dependencies”, virtuelle Repräsentationen von Polymaternalismus in Anlehnung an das “Full Surrogacy-Modell” (nach Sophie Lewis) sowie kunstbasierte Forschung in Bezug auf “New Kinship” (Iris Dittel).

Care work. How can care be organized in a better way?

In this seminar we will read philosophical texts on the concept of care and political texts on the question of the societal (re-)organisation of care-work.
Which scenarios can we imagine for the future care for children, sick people, and the elderly?
The seminar will be accompagnied by a look on arts-based micro-political as well as dystopian care-scenarios: Such as the experiment “The Hologram” (Cassie Thornton), the experimental game and collective “Liquid Dependencies”, virtual representations of polymaternalism drawing on the “Full Surrogacy Model” (after Sophie Lewis), and arts-based research about “New Kinship” (Iris Dittel).

What do I need to know to participate?
A both political and theoretical interest in care-work and feminism

How will we learn?
Joint reading and discussion of short text pieces, short inputs from students, development of case-studies in small groups, close reading

Seminar Goal
Expanding knowledge on philosophical and political models of debate on the concept of care-work. Ability to reflect and invent political models and scenarios of alternative futures

Maximum number of participants
30

 

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Michael Hirsch
PD Dr. Michael Hirsch ist Politikwissenschaftler und Philosoph. Er lehrt Politische Theorie und Ideengeschichte an der Universität Siegen und lebt als freier Autor in München. Jüngere Veröffentlichungen sind: "Kulturarbeit. Progressive Desillusionierung und professionelle Amateure" (2022); "Richtig falsch. Es gibt ein richtiges Leben im falschen" (2019); "Die Überwindung der Arbeitsgesellschaft. Eine politische Philosophie der Arbeit" (2016)
Aude Bertrand-Höttcke
Ich beschäftige mich seit 15 Jahren mit der Kunst der Gegenwart im gesellschaftlichen Kontext – sei es etwa digitale Kunst, performative Kunst oder Kunst im öffentlichen Raum. Die Projekte, die ich begleiten durfte, wurden nicht fürs Museum realisiert, sondern in Offspaces, auf ehemaligen Industriegeländen oder im städtischen Raum. Kunst ist für mich nicht nur eine unerschöpfliche Quelle der Überraschung und Inspiration. Aktuelle Kunst ist auch Epizentrum und Seismograph gesellschaftlicher Neuentwicklungen und bietet den Anlass, anders auf drängende Fragen und Phänomene unserer Zeit zu blicken. Nach Abschluss meiner Dissertation der Kunstphilosophie bin ich ins WittenLab der UW/H eingestiegen, wo ich den Programmbereich kritische Zeitgenossenschaft verantworte. Ich habe nach wie vor einen starken Bezug zur Praxis und versuche eigene Erfahrungen aus Wirtschaft, Non-Profit und Kultur in einen Dialog mit Gesellschaftsreflexion und -Transformation zu bringen.
E-Mail: aude.bertrand-hoettcke@uni-wh.de
Was muss ich mitbringen?

Politisches und theoretisches Interesse an Care-Arbeit und Feminismus

Wie werden wir lernen?

Gemeinsame Lektüre und Diskussion von Textabschnitten, Kurzreferate der Studierenden, Kleingruppenarbeit mit Fallbeispielen, Close Reading

Ziel der Veranstaltung

Erweiterung von Kenntnissen über philosophische und politische Modelle der Debatte um das Konzept der Sorgearbeit. Reflexionsfähigkeit über politische Modellüberlegungen und alternative Zukunftsszenarien

Max. Teilnehmendenzahl

30