Bilder, Mythen, Helden und Welten - von Möglichkeiten und Grenzen der Programm-Musik

Alexander Gurdon und weitere Dozierende
Programm-Musik erzählt nonverbale Geschichten und Erfahrungen, berühmte Beispiele sind etwa Bedrich Smetanas „Moldau“, die „Bilder einer Ausstellung“ von Modest Mussorgsky oder „Till Eulenspiegel“ von Richard Strauss. Doch hinter den erzählenden Aspekten steckt mehr, sowohl musikalisch, als auch gesellschaftlich. Die Reflexion über die Art und Weise, wie Inhalte in Töne gefasst werden, öffnet Horizonte für das Verstehen von Musik. Gleichzeitig zeigen der jeweilige gesellschaftliche und politische Hintergrund, dass Programm-Musik stets auch ihrer Zeitströmung unterlag und nicht selten diese Musik für nationale Zwecke instrumentalisiert wurde, bis heute.
In diesem Seminar werden wir somit einen Ausblick in die Programm-Musik wagen und welche Deutungsebenen ihr eingeschrieben sind.
Musikalische Vorkenntnisse sind nicht nötig.

Images, myths, heroes and worlds – the possibilities and limits of program music

Program music tells non-verbal stories and experiences; famous examples include Bedrich Smetana’s “Moldau”, “Pictures at an Exhibition” by Modest Mussorgsky and “Till Eulenspiegel” by Richard Strauss. But there is more behind the narrative aspects, both musically and socially. Reflecting on the way in which content is expressed in sound opens up new horizons for understanding music. At the same time, the respective social and political backgrounds show that programme music has always been subject to the trends of its time and that this music has often been instrumentalized for national purposes, even today.
In this seminar, we will therefore take a look at program music and which levels of interpretation are inscribed in it.
No previous musical knowledge is necessary.

What do I need to know to participate?
Musical knowledge is not necessary, but a willingness to listen to different types of music several times and to read specialist literature is expected

How will we learn?
In the seminar: reflection and discussion on music and individual texts
Outside the seminar: preparatory listening to the works to be discussed

Seminar Goal
– Structured, reflective listening
– Understanding musical forms
– Understanding social and political influences on music and composers

Maximum number of participants
30

 

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Alexander Gurdon
E-Mail: Alexander.Gurdon@tu-dortmund.de
Ingo Ernst Reihl
1969 als Sohn einer Tänzerin und eines bildenden Künstlers in Oberhausen/Rheinland geboren, erhielt Ingo Ernst Reihl früh Trompeten- und Klavierunterricht an der Musikschule Mülheim an der Ruhr. 1985-1988 studierte er Komposition bei Prof. Wolfgang Hufschmidt an der Folkwang-Universität Essen. In dieser Zeit gründete er das junge orchester NRW, das er noch heute musikalisch leitet. Seine Dirigierlehrer waren Orlando Zucca, Prof. Hans Jaskulsky und Libor Pešek. Besondere Prägung als Dirigent erfuhr er in Prag bei seinem Lehrer Václav Neumann, dem langjährigen Chefdirigenten der Tschechischen Philharmonie und Präsidenten der Tschechischen Gustav-Mahler-Gesellschaft. 1987 bekam er den Förderpreis zum Ruhrpreis für Kunst und Wissenschaft der Stadt Mülheim an der Ruhr. 1989/1991 gründete er das Or-chester bzw. den Chor der Universität Witten/Herdecke. 1992 dirigierte er erstmals das Staatliche Kammerorchester der Republik Belarus, 1993-1999 und 2001-2004 war er Chefdi-rigent und künstlerischer Direktor dieses Ensembles. 1993 erhielt er ein Stipendium der Werner Richard-Dr. Carl Dörken-Stiftung Herdecke, wurde zum Universitätsmusikdirektor der Universität Witten/Herdecke ernannt. 1994 wurde Reihl Stipendiat der Herbert von Ka-rajan-Stiftung und 1997 Stipendiat der Leonhard-Stinnes-Stiftung. 1999 ernannte ihn das Staatliche Kammerorchester der Republik Belarus zu seinem Ehrendirigenten. Seit Oktober 2001 ist Ingo Ernst Reihl Honorarprofessor für Dirigieren an der Staatlichen Musikakademie Belarus. 2013-2023 leitete er zudem das Universitätsorchester der TU Dortmund und unter-richtete dort Dirigieren/Ensembleleitung. Seit 2014 gehört Reihl zum Dirigententeam der Penderecki-Akademie, dem Festivalorchester von musik:landschaft westfalen. Im selben Jahr wurde er Honorarprofessor an der Universität Witten/Herdecke. Er gibt regelmäßig Dirigier-Meisterkurse an der Norwegischen Musikhochschule in Oslo. Durch sein Interesse an der zeitgenössischen Musik dirigiert Reihl regelmäßig Uraufführungen und Ersteinspielungen. Seine Arbeit als Gastdirigent zahlreicher Ensembles führte ihn durch West- und Osteuropa und ist dokumentiert auf CD sowie in Rundfunk- und Fernsehaufnahmen.
E-Mail: ingo.reihl@uni-wh.de
Was muss ich mitbringen?

Musikalische Kenntnisse sind nicht nötig, erwartet wird aber die Bereitschaft, unterschiedliche Musiken mehrfach zu hören und Fachliteratur zu lesen

Wie werden wir lernen?

Im Seminar: Reflexion und Diskussion über Musiken und vereinzelte Texte
Außerhalb des Seminars: vorbereitendes Hören der zu besprechenden Werke

Ziel der Veranstaltung

- strukturiertes, reflexives Hören
- Erfassen von musikalischen Formen
- Verständnis für gesellschaftliche und politische Einflüsse auf Musik und Komponist*innen

Max. Teilnehmendenzahl

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