Recht und Freiheit. Über ein Grundverhältnis im menschlichen Miteinander

Jürgen Werner
Man kann von Menschlichkeit sinnvoll nur reden, wenn man von ihrem „Talent“ zur Unmenschlichkeit sprechen gelernt hat. Das Recht ist eine geniale Erfindung, die das Misstrauen in die naive Humanität und die unmittelbare Enttäuschung über Nebenmenschen nicht zum Anlass genommen hat, aufeinander loszugehen, sondern die Bedingungen formuliert, unter denen es gelingen kann, miteinander auszukommen. Rechtsstaat heißt der Staat allerdings nicht, weil er mit Hilfe des Gesetzes zur Ordnung rufen kann, sondern weil er den Bürger so vor der durchgesetzten Souveränität des Gemeinwesens im Einzelfall schützt. Freiheitliche Formen der Vergesellschaftung bilden sich in dem Augenblick, da Individuum wie Institution anerkennen, dass sie nicht als letzte Instanz friedlich fungieren können. Es tut der Freiheit nicht gut, wenn sie idealisiert wird. Umgekehrt äußert das Recht seinen Respekt vor dem individuellen Leben, indem es dessen Freiheit voraussetzt und schützt. Doch wie ist das zu denken?

Law and freedom. On a fundamental relationship in human coexistence

One can only speak meaningfully of humanity if one has learnt to speak of its “talent” for inhumanity. The law is an ingenious invention that has not taken mistrust in naïve humanity and immediate disappointment in neighbouring people as an opportunity to attack one another, but has formulated the conditions under which it is possible to get along with one another. However, the state is not called a constitutional state because it can call for order with the help of the law, but because it protects the citizen from the enforced sovereignty of the community in individual cases. Liberal forms of socialisation are formed at the moment when individuals and institutions recognise that they cannot act peacefully as the final authority. It is not good for freedom if it is idealised. Conversely, the law expresses its respect for individual life by presupposing and protecting its freedom. But how can we think about this?

What do I need to know to participate?
Desire to think, interest in philosophy

How will we learn?
Lecture, conversation. It is assumed that texts are read

Seminar Goal
Thinking, understanding and acquisition of reflexive competences, knowledge of the philosophy of law and state and the philosophical concept of freedom

Maximum number of participants
30

 

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Jürgen Werner
Was muss ich mitbringen?

Lust am Denken, Interesse an Philosophie

Wie werden wir lernen?

Vorlesung, Gespräch. Es wird vorausgesetzt, dass Texte gelesen sind

Ziel der Veranstaltung

Denken, Verstehen und Erwerb von reflexiven Kompetenzen, Kenntnisse in Rechts- und Staatsphilosophie und des philosophischen Freiheitsbegriffs

Max. Teilnehmendenzahl

30