Geschichte der nachhaltigen Landwirtschaft und Ernährung

Armin Flender

Nachhaltigkeit ist in aller Munde, gerät aber zurzeit massiv unter den populistischen Druck des „sich nicht leisten Könnens“ oder „Überflüssigen“. Im Zentrum des Seminars steht die Frage, wie Ideen von Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft und der Ernährung historisch entwickelt, zum Teil instrumentalisiert und weitergeführt wurden? Nachhaltigkeit zu betrachten bedeutet immer auch ihre ökonomische, ökologische, soziale und gegebenenfalls die kulturelle Dimension zu berücksichtigen. Dieses Seminar möchte entlang dieser Dimensionen die historischen Ursprünge nachhaltiger Konzepte in der Frühen Neuzeit, in den Reformbewegungen des 19. und frühen 20. Jahrhunderts ebenso in den Blick nehmen wie ihre Nutzung während des Nationalsozialismus und das Aufgreifen solcher Vorstellungen in der Nachkriegszeit und vor allem in den 1970er Jahren beleuchten. Auch wenn die europäischen Entwicklungen im Zentrum stehen werden, sollen auch globale Aspekte exemplarisch betrachtet werden.

Englisch (Hier klicken)

History of sustainable agriculture and nutrition

Sustainability is a widely discussed topic but is currently under significant populist pressure, framed as either “unaffordable” or “unnecessary.” This seminar focuses on the question of how ideas of sustainability in agriculture and nutrition have been historically developed, sometimes instrumentalized, and carried forward. Examining sustainability always requires consideration of its economic, ecological, social, and, where applicable, cultural dimensions. The seminar aims to explore the historical origins of sustainable concepts across these dimensions, from the Early Modern Period to the reform movements of the 19th and early 20th centuries, as well as their use during National Socialism. Furthermore, it will examine the revival of such ideas in the post-war period, particularly in the 1970s. While European developments will be at the core of the discussion, selected global aspects will also be addressed.

What do I need to know to participate?
Basic historical knowledge of German (European) and global history is desirable.

How will we learn?
Lecture, discussion, knowledge transfer

Seminar Goal
Willingness to read, ability to discuss

Maximum number of participants
30

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Armin Flender

Ich bin Geschäftsführer des Kulturwissenschaftlichen Instituts Essen (KWI) und Historiker. Mich inspiriert Nietzsche, wenn er schreibt, dass „der Mensch, neben der monumentalischen und antiquarischen Art, die Vergangenheit zu betrachten, oft genug eine dritte Art nötig hat, die kritische […]. Er muß die Kraft haben und von Zeit zu Zeit anwenden, eine Vergangenheit zu zerbrechen und aufzulösen, um leben zu können: dies erreicht er dadurch, daß er sie vor Gericht zieht, peinlich inquiriert und endlich verurteilt: jede Vergangenheit aber ist wert, verurteilt zu werden.“

E-Mail: armin.flender@uni-wh.de

Was muss ich mitbringen?

Historisches Grundwissen zur deutschen (europäischen) und Globalgeschichte sind wünschenswert.