Das Denken denken. Eine Einführung in die Philosophie

Jürgen Werner
Philosophie hat es zu tun mit dem Selbstverständlichen. Ihr Problem ist, dass nicht alles, was selbstverständlich genannt zu werden verdient, sich von selbst versteht. Daraus ergibt sich eine Aufgabe, die leicht missverstanden werden kann: Weil der eigentliche Gegenstand des philosophischen Denkens nicht ihre ausdrücklichen Feststellungen sind, nicht empirische Ergebnisse, keine Beweise, sondern die Regeln, die Bedingungen und Annahmen, die diese voraussetzen, könnte es leichthin für überflüssig gehalten werden. Wozu Philosophie? Wenn er diese Frage höre, greife er, schreibt der Philosoph Hans Blumenberg, zu seinem Revolver, um festzustellen, dass er keinen besitzt. Nichts ist so unnütz wie die Suche nach der Nützlichkeit von Philosophie. Das vielmehr zeichnet philosophisches Denken aus, dass sich nicht vorher sagen lässt, ob es etwas bringt, wenn man sich darauf einlässt, auch wenn im Nachhinein viele beglückt bekennen, es sei mehr als nützlich, weil sie nur so verstehen, was Wissenschaft ist, indem sie die Grenzen von Wissenschaftlichkeit erkennen. Einer, der sich mit Theorien der Exaktheit bestens auskannte, der Mathematiker und Philosoph Alfred North Whitehead meinte: „Das Ziel der Philosophie ist nichts als Entdecken.“ Und sei es, dass sich beim Philosophieren die Philosophie selbst entdecken lässt.

Thinking the thinking. An introduction to philosophy

Philosophy has to do with the self-evident. Its problem is that not everything that deserves to be called self-evident is self-evident. This results in a task that can easily be misunderstood: Because the actual object of philosophical thought is not its explicit findings, not empirical results, not proofs, but the rules, the conditions and assumptions that presuppose them, it could easily be considered superfluous. Why philosophy? When he hears this question, he reaches for his revolver, writes the philosopher Hans Blumenberg, only to realise that he has none. Nothing is as useless as the search for the usefulness of philosophy. Rather, philosophical thinking is characterised by the fact that it is impossible to say in advance whether it will be of any use if you engage in it, even if many people happily admit afterwards that it is more than useful, because it is the only way they can understand what science is by recognising the limits of scientificity. The mathematician and philosopher Alfred North Whitehead, who was well versed in theories of exactitude, said: ‘The aim of philosophy is nothing but discovery.’ And be it that in philosophising, philosophy itself can be discovered.

What do I need to know to participate?
Desire to think, interest in philosophy

How will we learn?
Lecture, discussion. It is assumed that texts have been read

Seminar Goal
Thinking and understanding

Maximum number of participants
30

 

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Jürgen Werner
"Hochschullehrer, Manager- und Strategieberater, gelegentlich noch Journalist, Autor. Im übrigen halte ich es bei der Frage nach dem Beruf mit dem Romanschriftsteller Henri-Pierre Roché, der den Rat beherzigte, den ihm Albert Sorel, sein Professor an der Hochschule für Politikwissenschaft, gegeben hatte, und der in Truffaults Verfilmung von „Jules und Jim“ wörtlich übernommen ist. Dort heißt es: „Aber was soll ich werden?“ „Ein Neugieriger.“ „Das ist doch kein Beruf.“ „Das ist noch kein Beruf. Bald wird es einer sein. Die Zukunft gehört den berufsmäßig Neugierigen."
E-Mail: juergen.werner@uni-wh.de
Was muss ich mitbringen?

Lust am Denken, Interesse an Philosophie

Wie werden wir lernen?

Vorlesung, Gespräch. Es wird vorausgesetzt, dass Texte gelesen sind

Ziel der Veranstaltung

Denken und Verstehen

Max. Teilnehmendenzahl

30